Die drei !!!, 80, Ein echt schöner Fall by Kari Erlhoff

Die drei !!!, 80, Ein echt schöner Fall by Kari Erlhoff

Autor:Kari Erlhoff [Erlhoff, Kari]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2019-08-28T00:00:00+00:00


Das Saturn-Geständnis

Marie stieg gerade von der Bühne, als Michelles Agent auftauchte. Frank Janusz hielt ein Kino-Magazin in der Hand. Auf den ersten Blick war zu erkennen, dass seine Laune im Keller war.

»Frank!«, rief Michelle überrascht. »Ist alles in Ordnung?«

Statt einer Antwort hielt der Agent Michelle das aufgeschlagene Magazin hin. Marie spähte über ihre Schulter. In fetten Buchstaben stand dort: »Die Saturn-Prinzessin ist kein verdammtes Nilpferd – J.-D. Rohloff über Lieblingsfilme, schlechte Drehbücher und Casting-Fehler«.

»Er will nicht, dass du die Rolle spielst!«, sagte Frank Janusz fassungslos.

»Rohloff hat da aber kaum Mitspracherecht«, antwortete Michelle. Sie klappte das Magazin wieder zu. »Außerdem fände ich die Rolle der bösen Schwester sogar reizvoller.«

Frank Janusz schüttelte vehement den Zeigefinger. »Du wirst die Saturn-Prinzessin! Du bist nicht nur eine hervorragende Schauspielerin, sondern auch eine wunderschöne junge Frau! Lass dir von solchen Typen nicht die Karriere verderben. Wenn ich den in die Finger bekomme!«

»Frank, du musst dich nicht für mich prügeln.« Michelle lachte leise. »Ehrlich, ich brauche diese schönen Rollen doch gar nicht.«

»So leicht geben wir nicht auf!«, sagte der Agent. »Wir sollten in mein Büro fahren und besprechen, wie wir jetzt vorgehen. Ich habe außerdem ein paar Angebote bekommen, die du dir anschauen solltest. Und dann kann ich dir auch gleich zeigen, was ich deiner Mutter zum Geburtstag schenken möchte.«

»Meinetwegen«, sagte Michelle. »Wir sind hier fertig.«

»Darf ich das Magazin haben?«, fragte Marie. »Ich gebe es auch zurück.«

»Von mir aus«, antwortete Frank Janusz. »Und denk daran: Wenn du noch einen Agenten suchst, melde dich! Demnächst startet das Casting für die Power-Girls. Das wird ein rasanter Mädchenfilm, in dem ich dir die Hauptrolle verschaffen könnte.«

Marie bedankte sich höflich. Das Angebot klang gut, aber sie bekam ihre ganzen Hobbys auch so kaum unter einen Hut und konnte neben der Schule nicht auch noch einen Film drehen. Oder vielleicht doch?

Als Michelle und ihr Agent gegangen waren, drehte sich Marie suchend nach Kim und Franzi um. Die beiden hatten sich ein gemütliches Plätzchen auf einem Baumstamm in der Nähe des Schilfs gesucht.

»Solveig sieht aus wie sieben Tage Regenwetter«, berichtete Kim. »Wir haben sie genau beobachtet. Irgendetwas stimmt bei ihr nicht.«

»Und ich habe hier einen weiteren Artikel, in dem Rohloff gegen Michelle hetzt!« Marie hielt ihren Freundinnen das Kino-Magazin hin.

»Deine Bandprobe ist im Festzelt, oder?«, fragte Kim.

»Ja, wieso?«

»Herr Rohloff probt dort gerade wieder. Gestern war er nicht zufrieden mit der Technik. Also muss alles wiederholt werden.« Kim nahm Marie das Magazin ab. »Wir sollten Herrn Rohloff einfach darauf ansprechen.«

»Dann schöpft er Verdacht!«, warf Franzi ein.

»Wir können ihn nicht die ganze Zeit beschatten«, entschied Kim. »Und wenn er mehrere Helfer hat, wird es unmöglich, ihm auf die Schliche zu kommen. In solchen Fällen ist ein Frontalangriff manchmal die beste Lösung.«

»Wir locken ihn aus der Reserve«, fand auch Marie.

Gemeinsam eilten die Mädchen zum Festzelt. Die Probe war bereits in vollem Gange. Lichter flackerten, Nebel waberte über die Bühne und der Beamer sorgte für eine Show der Extraklasse.

»Saturn!«, brüllte Jens-Dieter Rohloff zum Abschluss seiner Performance. Ein letztes Mal flackerten die Lichter auf. Dann wurde es dunkel.

»Danke schön!«, sagte der Schriftsteller ins Mikrofon.



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